Lexikon Ambulante


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A


Akupunktur

Die Akupunktur (lateinisch „acus“ = Nadel; „pungere“ = stechen) hat ihren Ursprung in der alten chinesischen Heilkunde, wo man bereits mehrere Jahrtausende vor der christlichen Zeitrechnung davon ausging, dass ein Energiefluss durch den menschlichen Körper in bestimmten Bahnen (den sog. „Meridianen“) stattfindet; diese Energie tritt an über 700 Punkten an die Hautoberfläche und fließt dabei durch 12 Hauptmeridiane, denen nach der chinesischen Medizin bestimmte Organe bzw. Funktionen zugeordnet sind. Mit Hilfe der Akupunktur kann die Balance im Energiefluss wiederhergestellt werden; durch die Harmonisierung des Energieflusses wird eine Schmerzlinderung erzielt. Die Akupunktur ist eine Reiztherapie, die derzeit in Deutschland von einigen tausend Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt wird. Signifikant ist, dass bei der Akupunktur nicht das erkrankte bzw. in seiner Funktion gestörte Organ direkt behandelt wird, sondern der Meridian- bzw. Akupunkturpunkt, dem das Organ zugeordnet ist.

Akupressur

Akupressur ist eine einfache Massagetechnik, die in der chinesischen Heilkunst traditionell einen festen Platz (auch in der Selbstbehandlung) einnimmt und unter anderem auch chiropraktische Handgriffe umfasst; sie wird u. a. erfolgreich gegen rasche Ermüdbarkeit, Reizzustände, Verspannungen und zur Infektabwehr eingesetzt. Auch allgemeine Befindlichkeitsstörungen können durch Akupressur positiv beeinflusst werden. Sinn und Ziel der Akupressur-Massage ist es, vorhandene Stauungen der in den Meridianen fließenden Lebensenergie (Akupunktur) aufzulösen, die durch Stress, Schwäche, unmäßigen Lebensstil o. ä. entstanden sind. Der Therapeut drückt oder massiert mit kreisenden Bewegungen rund um die Schmerz- und Akupunkte oder entlang der Meridiane (Akupunktur), z. B. mit den Fingerkuppen, manchmal auch mit dem Fingernagel; zum Teil werden an den Druckstellen auch Heilpflanzenöle eingerieben. Bei der Shiatsu-Massage, einer Unterform der Akupressur, wird ferner mit Händen, Ellenbogen und Füßen gedrückt. Jeder Punkt wird dabei in der Regel zwischen zwei und fünf Sekunden bearbeitet. Eine Behandlung dauert etwa 30 Minuten.

Alterungsrückstellung

Die Bildung einer Alterungsrückstellung ist gesetzlich geregelt. Sie beruht auf dem Gedanken, dass die Risikobeiträge mit zunehmendem Alter wegen der erhöhten Krankheitsanfälligkeit eigentlich kontinuierlich steigen müssten. Um das zu vermeiden, werden die Beiträge in den ersten Jahren höher als der aktuelle Risikobeitrag kalkuliert. Dieser sogenannte Sparbeitrag führt zur Bildung einer Alterungsrückstellung. In dem Umfang, in dem eine Alterungsrückstellung in der Ansparphase angesammelt worden ist, wird in den späteren Jahren, in denen der Beitrag geringer als der erforderliche Risikobeitrag ist, der Fehlbetrag aus der Alterungsrückstellung genommen. In diesem Umfang sind somit Beitragserhöhungen wegen des Älterwerdens der versicherten Person ausgeschlossen.

Atemtherapie

Im abendländischen Kulturkreis atmen die meisten Menschen unbewusst falsch, was zur Folge hat, dass der Körper schlecht mit Sauerstoff versorgt wird. Insbesondere für Menschen, die an Atemwegserkrankungen leiden, ist „richtiges“ Atmen von großer Bedeutung, da es die Lungenleistung erhöht und (bereits bestehende) Beschwerden z. T. deutlich lindern kann. Vor allem in der Krankheitsvorbeugung bzw. Rehabilitation sowie als gutes Mittel der Stressbewältigung ist die Atemtherapie von unverzichtbarer Bedeutung. Ziel der Atemtherapie ist eine kombinierte Bauch- und Zwerchfellatmung bzw. das Vermeiden der verkrampften „Schlüsselbeinatmung“.

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B


Bindegewebsmassage

Erkrankungen im Inneren des Körpers zeigen sich auf der Haut, z. B. in einer erhöhten Empfindlichkeit. Auch wenn das Unterhautgewebe schlecht verschiebbar und verspannt ist, kann es ein Hinweis auf eine innere Erkrankung sein. Mit der Bindegewebsmassage lassen sich diese Unterhautverspannungen beseitigen, mit dem Erfolg, dass auch die erkrankten Organe und Gefäße positiv reagieren.

Brillen und Kontaktlinsen

Die GKV übernimmt die Kosten für die Brillengläser in Höhe der Festbeträge, wenn

  • Sie unter 18 Jahre alt und fehlsichtig sind.
  • Sie über 18 Jahre sind
    • und Ihr Augenarzt eine Fernbrille verordnet hat, weil Ihre Fehlsichtigkeit mehr als sechs Dioptrien beträgt oder eine Hornhautverkrümmung von mehr als vier Dioptrien vorliegt oder
    • wenn Sie auf beiden Augen schwer sehbeeinträchtigt sind. Von einer schweren Sehbeeinträchtigung spricht man, wenn Sie auf dem besseren Auge trotz Brille oder Kontaktlinsen eine maximale Sehschärfe von 30 Prozent erreichen.

Für die Kostenübernahme von Kontaktlinsen müssen darüber hinaus weitere medizinische Voraussetzungen (z.B. Kurz – oder Weitsichtigkeit von mehr als 8,0 Dioptrie) erfüllt sein. Für Erwachsene fällt eine gesetzliche Zuzahlung für Hilfsmittel in Höhe von mindestens fünf und maximal zehn Euro an. Kinder und Jugendliche sind von dieser Zuzahlung befreit.

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C


Craniosacraltherapie

Die Therapie beruht auf der Annahme, dass das Craniosakralsystem als eigenständiges physiologisches System mit allen anderen Körpersystemen, insbesondere dem Nerven- und Muskelsystem in enger Verbindung steht und die Systeme sich gegenseitig beeinflussen können. Durch feine Manipulation und Stellungskorrekturen bestimmter Schädelknochen sollen Gewebespannungen gelöst werden.

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F


Feldenkrais

Die von Dr. Moshé Feldenkrais entwickelte Methode ist eine körperorientierte Lernmethode, deren Ziel eine verbesserte Gesundheit durch Neuprogrammierung von Bewegungsabläufen ist. Die Feldenkrais-Methode unterscheidet zwei Anwendungsmöglichkeiten:

. Bewusstheit durch Bewegung

Dieses Verfahren wird meist in Gruppen unterrichtet. Die Verbindung von verbalen Bewegungsanweisungen mit Fragen zur Wahrnehmung soll das Erkennen von Bewegungs- und Verhaltensweisen schulen. Als Ausgangspunkt dienen einfache Bewegungen aus dem Alltag, die auf vielfache Weise variiert und auf verschiedene ungewohnte oder unbekannte Arten kombiniert werden.

. Funktionale Integration

Hierbei handelt es sich um Einzelarbeit. Der Behandelte bleibt passiv und wird vom Therapeuten weitgehend ohne Worte durch verschiedene Bewegungen und ihre Variationen geführt.

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G


Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) regelt die Abrechnung privatärztlicher Leistungen, das heißt medizinischen Leistungen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. In ihnen sind die einzelnen ärztlichen Leistungen mit ihren Bewertungen verzeichnet. Das Leistungsverzeichnis der GOÄ gliedert sich in Grundleistungen zum Beispiel Beratungen und Untersuchungen), nichtgebietsbezogene Sonderleistungen (zum Beispiel Anlegen von Verbänden und Blutentnahmen) und gebietsbezogene Leistungen (zum Beispiel Behandlungen im Bereich der Chirurgie und Untersuchungen im Bereich der Laboratoriumsmedizin).

Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH)

Die Kosten für eine Behandlung beim Heilpraktiker können mit den Patienten frei vereinbart werden. Grundlage für die Kostenermittlung ist die Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH). Um Kostenüberraschungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, vor der Behandlung mit dem Heilpraktiker eine Absprache über die anfallenden Kosten zu treffen.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bildet zusammen mit der gesetzlichen Renten-, Unfall-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung die fünf Säulen der Sozialversicherung. Etwa 90 Prozent der Bundesbürger sind in einer der gesetzlichen Krankenkassen versichert. Der Beitrag berechnet sich zu einem festgelegten Prozentsatz vom Bruttoeinkommen, maximal bis zur Beitragsbemessungsgrenze. Die Leistungen sind weitgehend für alle gleich (Solidaritätsprinzip im Gegensatz zum Äquivalenzprinzip der privaten Krankenversicherung). Der Versicherte erhält Leistungen im Krankheitsfall, bei Schwangerschaft und zur Prävention und Früherkennung von Krankheiten.

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H


Hufelandverzeichnis

Das Hufeland-Leistungsverzeichnis der besonderen Therapierichtungen ist eine Abrechnungshilfe für naturheilkundlich tätige Ärzte.

Es enthält alle naturheilkundlichen Diagnostik- und Therapieverfahren, die theoretisch erklärbar und praktisch bewährt und die lehr- und lernbar sind.

Es wird herausgegeben von der Hufelandgesellschaft e.V., der alle namhaften Ärztegesellschaften für die verschiedenen Naturheilverfahren angeschlossen sind.

Alternative Heilmethoden auf einen Blick:

Aderlass

Der Aderlass ist ein seit Jahrtausenden übliches ausleitendes Verfahren. Es handelt sich um einen therapeutischen Blutentzug. Die entnommene Blutmenge (je nach Konstitution des Patienten zwischen 50 und 500 ml) wird vom Körper sofort mit einem verstärkten Einströmen von Gewebeflüssigkeit in die Blutbahn beantwortet. Dadurch wird das Blut verdünnt und gereinigt.

Akupressur

Die Akupressur basiert auf den Grundlagen der Akupunktur und ist fast genauso alt wie diese. Man therapiert hier zwar die gleichen (Akupunktur-) Punkte, nur erfolgen die Heilreize an Stelle der Nadelung durch Druck und Massage.

Akupunktur

Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass die Lebensenergie in einem bestimmten Rhythmus in 14 Meridianen (Leitbahnen) durch den Körper fließt. Krankheit bedeutet Störung dieses Energieflusses. Auf den Meridianen liegen die 361 klassischen Akupunktur-Punkte, die jeweils spezifische Heilanzeigen haben. Ziel der Akupunktur ist es, über diese Punkte mit feinsten Nadeln Heilreize zu setzen, die die Ausgewogenheit des Energiekreislaufes wieder herstellen; Energie wird also zu- oder abgeführt. Neben der traditionellen Körperakupunktur gibt es noch die Ohrakupunktur; sie geht von der Vorstellung aus, dass der ganze Körper topographisch im Ohr repräsentiert ist (auf den Kopf gestellter Embryo). Weitere Sonderformen sind die Schädelakupunktur, die Zungenakupunktur und die Laserakupunktur, bei der an Stelle der Nadeln ein Softlaserstrahl zur Anwendung kommt.

Anthroposophische Medizin

Die anthroposophische Medizin sieht die Wechselbeziehungen zwischen Leib - Geist - Seele als Ursache für das Entstehen von Gesundheit und Krankheit. Ihr Ziel ist, die Harmonie dieser Wechselbeziehungen wieder herzustellen. Dabei stützt sie sich bevorzugt auf natürliche Substanzen (Pflanzen).

Antihomotoxische Medizin

Die antihomotoxische Medizin versteht sich als erweiterte Homöopathie, bei der vorwiegend homöopathische Komplexpräparate (Mischungen aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln) zum Einsatz kommen.

Aromatherapie

Die Aromatherapie ist ein spezieller Teil der Phytotherapie. Zum Einsatz kommen aus Pflanzen gewonnene ätherische Öle, die für Bäder, Massagen, Umschläge, Einreibungen und Inhalationen, aber auch oral verwendet werden. Sie wirken also über die Haut, die Schleimhäute und die Atemwege auf den Organismus ein.

Ausleitende Verfahren

Die Ausleitungsverfahren sind ein Therapiekonzept, das bis auf Hippokrates zurückgeht: Die Organe eines kranken Körpers können gereinigt werden, indem über die Haut oder andere Organe schädliche Stoffe nach außen geleitet werden. Zu den ausleitenden Therapieverfahren gehören Aderlass, Baunscheidt-Behandlung, Biersche Stauung, Blutegelbehandlung, Cantharidentherapie, Fontanellentherapie, Pustulantien-Behandlung, Schröpfen.

Ayurveda

Der Ayurveda ist ein ganzheitliches aus der Antike Indiens stammendes komplexes Gesundheitssystem, das Diagnose, Therapie und Prävention beinhaltet. Die wichtigsten der insgesamt 20 klassischen Verfahren des Ayurveda sind physikalische Therapien (Massagen, Wärmebehandlungen und Bäder), Entspannungsverfahren sowie der Einsatz pflanzlicher und mineralischer Arzneimittel.

Baunscheidt-Behandlung

Das Baunscheidtieren ist ein ausleitendes Verfahren. Die Ausleitung kommt bei dieser Methode über einen künstlich erzeugten Hautausschlag zu Stande. Dieser Hautausschlag wird durch Zusammenwirken zweier Komponenten provoziert, das erstmals durch den deutschen Mechaniker Carl Baunscheidt (daher der Name des Verfahrens) beschrieben wurde: Die Haut wird durch Nadelstiche geringfügig verletzt; die Nadelstichstellen werden mit einem hautreizenden Öl eingerieben. Die behandelten Stellen werden nun mit einem Verband abgedeckt, der nach einem Tag wieder entfernt wird. Dann soll sich zum Zeichen des äußeren Erfolges ein kleinpustulöser (Pustula = mit Eiter gefülltes Bläschen auf der Haut) Ausschlag zeigen.

Biersche Stauung

Dieses Verfahren ist nach dem Chirurgen August Bier benannt. Mittels einer elastischen Binde (an den Extremitäten) oder einer Saugglocke (am Rumpf) wird eine leichte venöse Stauung herbeigeführt. Dadurch kommt es zur Blutüberfüllung, die sich abwehr- und heilungsfördernd auswirkt.

Biochemie nach Schüssler

Die Biochemie nach Schüssler sieht als wesentliche Ursache von Erkrankungen einen Verwertungsmangel bei den im Blut enthaltenen Mineralsalzen. Die „Schüssler-Salze“ werden zur Aufhebung dieser Verwertungsblockaden in homöopathischer Verdünnung verabreicht.

Bioelektrische Funktionsdiagnostik

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das aus der Elektro-Akupunktur entwickelt wurde. Die bioelektrische Funktionsdiagnostik arbeitet mit einer reduzierten Anzahl von Messpunkten.

Bioresonanz-Therapie

Die Bioresonanz-Therapie geht davon aus, dass der menschliche Körper von einem ultrafeinen elektromagnetischen Feld durchdrungen und umgeben ist. Die elektromagnetischen Schwingungen des kranken Menschen werden bei der Bioresonanz-Therapie so verändert, dass die selbstheilenden Kräfte wieder wirksam werden können.

Blutegelbehandlung

Die Blutegelbehandlung ist ein uraltes ausleitendes Verfahren. Sie wirkt Blut reinigend, entgiftend, entstauend und krampflösend. Das von den Blutegeln abgesonderte Hirudin wirkt nicht nur an der Biss-Stelle, sondern insgesamt entzündungs- und gerinnungshemmend. An der Biss-Stelle kommt es zum Abfluss entzündlicher Flüssigkeitsansammlungen.

Blutuntersuchungen nach v. Brehmer, Enderlein usw.

Bei diesen Untersuchungen handelt es sich in erster Linie um die Dunkelfeldmikroskopie. Das Dunkelfeldmikroskop arbeitet u. a. mit einer 12-Volt-Halogenlampe und einem so genannte Dunkelfeldkondensator. Bedingt durch einen anderen als den bei herkömmlichen Mikroskopen bekannten Lichteinfall ergeben sich optische Erscheinungen, aus denen Hinweise auf ein Krankheitsgeschehen gezogen werden können. Als Untersuchungsmaterial wird ein Tropfen natives (= unverändertes) Blut benötigt.

Cantharidentherapie

Die Cantharidentherapie ist ein ausleitendes Verfahren. Ein mit hautreizender Salbe beschicktes Pflaster wird auf die Haut gebracht. Durch die Hautreizung findet eine künstliche Verbrennung mit Blasenbildung statt. Die Punktion dieser Brandblase bewirkt über das Abfließen des in ihr angesammelten Sekretes die Ausleitung schädlicher Stoffe aus dem Körper.

Carcinochrom-Reaktion

Es handelt sich hierbei um eine Urinuntersuchung zur Krebsfrühdiagnostik (Krebs = Carcinom), die davon ausgeht, dass die Abbauprodukte von Krebszellen im Harn schon sehr früh Farbstoffveränderungen verursachen.

Chiropraktik (Chirotherapie)

Bei der Chiropraktik werden durch gezielte Handgriffe an der Wirbelsäule Blockierungen an den Wirbelgelenken erkannt und behandelt.

Colon-Hydro-Therapie

Die Colon-Hydrotherapie ist eine moderne Methode des Darmbades. Mit einem speziellen Darmspülgerät wird eine intensive Ausleitung über den Darm erzielt, wodurch dieser gereinigt und die Darmflora saniert wird. In der Naturheilkunde wird die Colon-Hydrotherapie in erster Linie als Umstimmungstherapie eingesetzt.

Dermapunktur

Die Dermapunktur wird primär zur Schmerztherapie angewendet. Mit einem „Antischmerzroller“ wird unter leichtem Druck über die Haut hin- und hergefahren. Durch diese Hautstimulation können erkrankte innere Organe usw. beeinflusst werden.

Eigenblutbehandlung

Die Eigenblutbehandlung ist eine Reiz- bzw. Umstimmungstherapie, die das körpereigene Abwehrsystem aktiviert. Dem Patienten wird Blut entnommen und dann in bzw. unter die Haut oder in den Muskel injiziert. Durch den kurzen Aufenthalt außerhalb des Körpers verändert sich das Blut so, dass es die an der Immunabwehr beteiligten Zellen aktiviert. Es existieren verschiedene Methoden der Eigenbluttherapie: Unverändertes Eigenblut als Grundlagentherapie, Eigenblut mit medikamentösen Zusätzen (Homöopathika, Antihomotoxika, Phytotherapeutika), Eigenblutbehandlung in Form der Hämatogenen Oxydationstherapie, nach den Regeln der Homöopathie mit destilliertem Wasser verdünntes („potenziertes“) Eigenblut, Ozon-Eigenblutbehandlung und UVB-Eigenbluttherapie (Ozontherapien).

Eigenharnbehandlung

Wie die Eigenblutbehandlung ist auch die Eigenharnbehandlung eine Reiz– bzw. Umstimmungstherapie.

Elektro-Akupunktur nach Voll

Die Elektro-Akupunktur nach Voll (EAV) geht davon aus, dass der in der Akupunktur bekannte Energiekreislauf an den Akupunktur-Punkten („Messpunkten“) mittels eines elektrischen Gerätes messbar und beeinflussbar sein muss. An Stelle der Nadelakupunktur wird mit Stromimpulsen gearbeitet.

Elektro-Neuraldiagnostik und -therapie

Im Gegensatz zur Elektro- Akupunktur geht die Elektro-Neuraltherapie nicht von den chinesischen Akupunktur-Punkten aus, sondern von besonderen Reaktionsstellen auf der Haut, die mit inneren Organen usw. korrespondieren. Pathologische Punkte werden mit dem Elektro-Neuraltherapie-Gerät erkannt und dann zur Norm hin auf- oder abgeladen.

Elektrotherapie

Bei der Elektrotherapie handelt es sich um die therapeutische Anwendung des elektrischen Stroms. Hierbei werden verschiedene Therapiearten wie Galvanisation, Hochfrequenz und Niederfrequenz-Therapie angewendet.

Elementartherapie

Viele der im menschlichen Körper nachgewiesenen Mineralstoffe kommen nur in kleinsten Mengen („Spuren“) vor. Ein Mangel an diesen Spurenelementen kann Krankheit verursachen. Die Elementartherapie führt dann dem Körper die fehlenden Spurenelemente in Form von Arzneimitteln zu.

Enzymtherapie

Ohne Enzyme ist ein geordneter Stoffwechsel nicht möglich; sie bauen Eiweiß, Fette und Zucker ab. Die Enzyme haben die Eigenschaft, den Stoff zu erkennen, dessen Reaktion sie steuern wollen. Diese Eigenschaft wird in der Enzymtherapie auch zum Abbau krankmachender Substanzen genutzt: Sie beruht auf der hoch dosierten Zufuhr pflanzlicher und/oder tierischer Enzyme.

Fontanellentherapie

Bei diesem ausleitenden Verfahren, das seinen Namen dem französischen Wort für „kleine Quelle“ (= „Fontanelle“) verdankt, wird ein Eiterherd künstlich erzeugt und so lange offen gehalten, bis er etwas eitrige Flüssigkeit absondert.

Gasgemischinjektionen

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren der Ozontherapie; es wird ein Ozongemisch unter die Haut (= subkutan) injiziert.

Hämatogene Oxydationstherapie

Die Hämatogene Oxydationstherapie (HOT) ist eine spezielle Form der Eigenblutbehandlung: Dem Patienten wird aus der Ellbogenvene Blut entnommen, das mit Natriumzitrat oder Heparin ungerinnbar gemacht wird. Unter Zusatz von Sauerstoff wird das Blut dann in einer Spezialapparatur aufgeschäumt. Es entstehen nun kleine sauerstoffhaltige Schaumblasen, die mit UV-Licht bestrahlt werden. Dabei fallen die Bläschen zusammen. Der Zerfall erfolgt unter Einwirkung des durch die UV-Bestrahlung entstehenden Ozons. Das so behandelte Blut tropft in ein Gefäß und wird dann dem Patienten intravenös oder intramuskulär re-injiziert. Die Wirkungsweise der HOT erklärt sich nicht nur aus der Reaktion des Blutes mit dem Ozon, sondern auch durch die als Reiz- und Umstimmungstherapie wirkende Eigenblutbehandlung.

Hautwiderstandsmessungen

Hautwiderstandsmessungen sind ein diagnostisches Verfahren, bei dem der elektrische Hautwiderstand in den headschen Zonen (Reflexzonenmassagen) gemessen wird. Man geht davon aus, dass der Leitwert der Haut in den Reflexzonen erkrankter Organe erhöht ist.

Heilmagnetische Behandlungen

Der Heilmagnetismus wird angewandt von Behandlern, die über magnetische Kräfte verfügen; durch Handauflegen oder durch Bestreichen der Haut mit einem Magneten wird eine therapeutische Wirkung ausgeübt. Der Heilmagnetismus gilt als Vorläufer suggestiver psychotherapeutischer Verfahren.

Homöopathie

Die Homöopathie ist eine spezielle Arzneimittel-Lehre. Sie geht davon aus, dass Stoffe in kleinen Mengen umgekehrt wirken wie in großen. Stoffe, die bei gesunden Menschen bestimmte Krankheitserscheinungen hervorrufen, bewirken – in verdünnter Form verabreicht – bei Kranken mit ähnlichen Symptomen eine Heilung. Das Prinzip der Homöopathie lautet also: Ähnliches heilt Ähnliches. Das Verfahren des Verdünnens wird „Potenzieren“ genannt. Dabei werden die Urstoffe jeweils im Verhältnis 1:10 (Dezimal-Potenzen) immer weiter mit einem Lösungsmittel (Alkohol oder Wasser) verdünnt. Ein Teil Urstoff mit neun Teilen Lösungsmitteln ist dann ein homöopathisches Arzneimittel in der Potenz D 1. Verdünnt man einen Teil von D 1 wieder mit neun Teilen Lösungsmittel, erhält man ein Mittel in der Potenz D 2 usw. In der Homöopathie gibt es so genannte Tiefpotenzen (bis D 6), Mittelpotenzen (bis D 18) und Hochpotenzen (über D 18).

Homöopathische Hochpotenzen

Die Hochpotenzhomöopathie geht davon aus, dass die dem Wirkstoff eines Heilmittels innewohnende Heilkraft auch dann noch vorhanden ist, wenn kein Wirkstoffmolekül mehr nachweisbar ist. Die nach den Ärzten Rudolf Arndt und Hugo Schulz genannte „Arndt-Schulzsche Regel“ gilt zwar für die gesamte Naturheilkunde, aber für die Hochpotenzhomöopathie besonders: Schwache Reize fachen die Selbstheilungsvorgänge an, mittelstarke fördern sie, starke hemmen sie und stärkste heben sie auf.

Homöosiniatrie

Bei der Homöosiniatrie handelt es sich um eine Kombination von Akupunktur und Homöopathie. Ausgewählte homöopathische Mittel werden in Akupunktur-Punkte injiziert.

Hydrotherapie

Die Hydrotherapie ist die therapeutische Anwendung von Wasser in unterschiedlichen Temperaturen und Formen: fest (bei der Kältetherapie), flüssig oder als Wasserdampf. Sie umfasst u. a. Bäder, Waschungen, Güsse, Packungen, Wickel und Auflagen.

Irisdiagnostik (Augendiagnostik)

Die Irisdiagnostik beruht auf der Idee, dass das Auge der Spiegel der Seele und des Körpers ist. Aus farblichen und strukturellen Veränderungen der Iris (Regenbogenhaut des Auges) werden Rückschlüsse auf Organbefunde und Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten gezogen.

Isopathie

Bei der Isopathie handelt es sich um ein der Homöopathie ähnliches Konzept. Hier wird allerdings nicht Ähnliches durch Ähnliches geheilt, sondern Gleiches durch Gleiches (siehe auch Nosodentherapie).

Kinesiologie

(Syn.: Applied Kinesiology; Angewandte Kinesiologie)
Die Kinesiologie ist in erster Linie ein Diagnostikverfahren. Vor ca. 40 Jahren entdeckte der amerikanische Chiropraktiker George Goodheart, dass sich bestimmte Vorgänge innerhalb des Organismus in den Muskeln abbilden. Hieraus resultiert ein besonderer Muskeltest, durch den Krankheitsherde oder maximal belastete Organe aufgefunden werden können. Die anschließende Therapie besteht dann im Wesentlichen aus Osteopathie und Chiropraktik.

Kirlian-Photographie

(Syn.: Terminalpunktdiagnostik)
Dieses Diagnostikverfahren geht zurück auf das russische Forscherehepaar Valentina und Semyon Kirlian. Nach Auflegen der Hand bzw. Aufsetzen des Fußes auf eine Fotoplatte wird eine Entspannungsladung auf die Hand- bzw. Fußoberfläche geleitet. Die für den Körper ungefährlichen Ströme erzeugen bei ihrer Entladung auf der Fotoplatte eine so genannte Entladungskorona. Der auf dem Foto in eindrucksvollen Farben sichtbare Funkenkranz stellt dann in der Abweichung von einem Idealbild die Grundlage für eine Diagnose dar.

Kristallographie

(Syn.: Kristallisationstest)
Hierbei handelt es sich um einen optischen Test zur Früherkennung von Krankheiten (insbesondere Krebs). Das Blut des Patienten wird mit Kupferchlorid in Verbindung gebracht; dabei bilden sich Kristalle aus. Für verschiedene Krankheiten gibt es charakteristische Kristallformen.

Lasertherapie

Lasertherapie soll die Durchblutung sowie die Sauerstoff- und Energieversorgung der Zellen verbessern, um das Immunsystem anzuregen, eine Heilung zu beschleunigen. Wird das Laserlicht auf Akupunktur-Punkte gebracht, werden diese stimuliert (Laser-Akupunktur).

Lichttherapie

Bei der Lichttherapie handelt es sich um die therapeutische Anwendung des Lichts in Form von Lichtbad, Sonnenbad oder mittels künstlicher Lichtquellen wie Leuchtstoffröhren, Höhensonne, Rotlicht usw.

Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist eine Entstauungs-Therapie; durch Streichmassage wird der Abfluss von Gewebeflüssigkeit über das Lymph- und Venensystem gefördert.

Magnetfeld-Therapie

Hierbei handelt es sich um die therapeutische Anwendung von magnetischen Feldern zur Anregung des Zellstoffwechsels und der Durchblutung. Die Magnetfeld-Therapie kommt vornehmlich bei Knochenerkrankungen zum Einsatz.

Mikrobiologische (Mikroökologische) Medizin

(Syn.: Symbioselenkung; Probiotische Therapie)
Bei der Mikrobiologischen Therapie oder Symbioselenkung werden Mikroorganismen verabreicht, um die Darmflora wieder herzustellen und damit die körpereigenen Abwehrkräfte zu aktivieren.

Mora-Therapie

Die Mora-Therapie ist eine Form der Bioresonanztherapie. Sie wurde entwickelt durch den Arzt Franz Morell und den Elektronikingenieur Erich Rasche, woraus sich auch der Name dieses Verfahrens ergibt.

Moxatherapie

Die Moxatherapie ist eine Behandlungsform innerhalb der Moxibustionen. Eine glühende Zigarre aus Beifußkraut wird so lange über einen Akupunktur-Punkt gehalten, bis eine Rötung der Haut eintritt oder der Patient eine intensive Wärme verspürt.

Moxibustionen

Moxibustion ist das Anwärmen von Akupunktur-Punkten; sie ist ein fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Das gezielte Applizieren von Wärme soll über die Meridiane (Akupunktur) auf innere Organe einwirken. Über einen oder mehrere Akupunktur-Punkte werden Kegel aus getrockneten Beifußblättern angebracht und langsam abgebrannt. Das Beifußkraut erzeugt eine milde und zugleich tief eindringende Wärme. Um ein Verbrennen der Haut zu vermeiden, werden die Kegel entweder auf den Griff einer applizierten Akupunkturnadel gesetzt oder es wird zwischen Beifußkegel und Haut eine Scheibe aus Ingwer, Salz oder Knoblauch gelegt. Die Wärme wird über die Nadel oder die Zwischenscheibe in das Innere des Körpers geleitet. Man kann diese Wärmewirkung auch durch eine Moxazigarre (Moxatherapie) erzeugen.

Nervenpunktmassage

Die Nervenpunktmassage stellt eine Sonderform innerhalb der Reflexzonenmassagen dar. Bestimmte verhärtete Stellen innerhalb der headschen Zonen werden einzeln massiert.

Neuraltherapie

(Syn.: Heilanästhesie; Infiltrationsbehandlung)
Die Neuraltherapie arbeitet mit der Injektion von örtlichen Betäubungsmitteln zu therapeutischen Zwecken. Ihre Wirkung beruht weniger auf der pharmakologischen Wirksamkeit am Ort der Injektion, sondern vielmehr auf der Einflussnahme auf lokale oder übergeordnete Regelkreise: Die Neuraltherapie basiert auf der Vorstellung, dass das vegetative Nervensystem als Schaltstelle zwischen Leib und Seele aufzufassen ist und somit über die vegetativen Nervenbahnen Krankheitsprozesse beeinflusst werden können. Blockierungen gestörter Regelkreise werden durch das Betäubungsmittel ausgeschaltet, so dass die körpereigene Selbstheilungskraft wieder in Gang kommt, d. h. der Körper wird durch eine gezielte Maßnahme in die Lage versetzt, seine physiologischen (Physiologie = Lehre von den normalen Lebensvorgängen des menschlichen Organismus) Funktionen wieder herzustellen. Insofern zählt die Neuraltherapie zu den Naturheilverfahren.

Nosodentherapie

Die Nosodentherapie ist ein Verfahren der Isopathie. Nosoden sind nach den Regeln der Homöopathie potenzierte Krankheitserreger oder -absonderungen. Nosoden dienen dazu, die Krankheit, aus der sie stammen, zu behandeln. Die Nosodentherapie ist somit eine Mischung aus Homöopathie und Impfprinzip.

Organotherapie

Bei der Organotherapie handelt es sich um den therapeutischen Einsatz von Mitteln, die aus tierischen Organen, Organteilen, Zellen, Zellteilen, Mikroorganismen sowie zellulären oder extrazellulären Flüssigkeiten bestehen. Zur Organotherapie gehören die Thymustherapie, die Zelltherapie und die Enzymtherapie; letztere jedoch nur bei Enzymen tierischer Herkunft.

Orthomolekulare Medizin

Die orthomolekulare Medizin dient dem Ausgleich von Mangeln an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren, Fettsäuren und Enzymen. Dies soll den Körper in die Lage versetzen, mit optimalen Konzentrationen aller wichtigen Substanzen eine gute Regulationsfähigkeit des Organismus wieder herzustellen.

Osteopathie

Die Osteopathie ist ein Verfahren der manuellen Medizin, das der Chiropraktik stark ähnelt. Während sich die Chiropraktik aber mit der Wirbelsäule beschäftigt, behandelt die Osteopathie Bänder, Gelenke, Knochen und Muskeln. Über die Verbesserung der Beweglichkeit werden die Blut- und Lymphzirkulation, der Stoffwechsel, die Entgiftung und damit die Gesamtregulation des Körpers angeregt.

Oxyvenierungstherapie

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem einem Patienten über einen längeren Zeitraum (4 bis 6 Wochen) täglich ca. 1/2 Stunde lang reiner zweiwertiger Sauerstoff über eine Infusionsnadel in die Armvene eingeleitet wird. Hierdurch werden Reize an das Zentralnervensystem übertragen und die peripheren (am Rande befindlichen) Körperteile und das Gehirn selbst besser durchblutet.

Ozontherapien

Das medizinische Ozon wirkt stark keimtötend, bakterienvernichtend, pilztötend, virenvernichtend und durchblutungsfördernd. Ozon wird wie folgt eingesetzt: Als Form der Eigenblutbehandlung (Ozon-Eigenblutbehandlung); als subkutane Injektion; als intrakutane Injektion (Ozonquaddeln); als intravenöse Injektion; als intraartikuläre und intramuskuläre Applikation; als Fistelinfiltration; als Hautbegasung, indem der entsprechende Hautbereich mit einem luftdichten Beutel umgeben, die Luft daraus abgesaugt und durch das Ozon ersetzt wird (Beutelbegasung); als Glockenbegasung, wobei auf den zu begasenden Hautbereich eine Saugglocke aufgesetzt, die Luft daraus absaugt und durch das Ozon ersetzt wird; als Darminsufflation (Körperhöhlenbegasung); als ozonisiertes Wasser für Trinkkuren und Spülungen (Ozon-Wasser-Anwendung); als Ozon-Olivenöl zur äußerlichen Anwendung bei Hauterkrankungen; als UVB- bzw. UVE-Eigenbluttherapie, bei der im Sinne der Hämatogenen Oxydationstherapie das Eigenblut mit UV-Licht bestrahlt bzw. aktiviert wird.

Physikalische Therapien

Zu den physikalischen Therapien gehören Massagen, Inhalationen, Krankengymnastik und Übungsbehandlungen, Packungen, Wärmebehandlungen (Thermotherapie), Elektrotherapie und Lichttherapie.

Phytotherapie

Die Phytotherapie ist die Pflanzenheilkunde; Krankheiten werden mit Arzneimitteln behandelt, die ausschließlich aus Pflanzen, Pflanzenteilen oder Pflanzeninhaltsstoffen bestehen. In der Phytotherapie werden Früchte, Samen, Blätter, Blüten, Stängel, Rinden, Wurzeln, Knollen und auch das Holz als Tee oder in Form von Pflanzenauszügen, Pflanzensäften, Extrakten, Tabletten, Dragees und Pulver verwendet.

Pustulantien-Behandlung

Dieses ausleitende Verfahren ist der Fontanellentherapie und der Baunscheidt-Behandlung ähnlich. Bei der Pustulantien-Behandlung wird ein eitriger Hautausschlag provoziert (Pustula = mit Eiter gefülltes Bläschen auf der Haut).

Qi-Gong

Das Qi-Gong ist eine Atem- und Meditationstherapie der traditionellen chinesischen Medizin. Die therapeutische Zielsetzung basiert auf der Harmonie der drei Dimensionen Shen (geistige Konzentration und innere Ruhe), Qi (das Leiten des Atems im Körper und über die Meridiane) und Xing (Ausführung definierter Bewegungen). Dem Qi-Gong wird eine autoregulative Wirkung des vegetativen Nervensystems zugesprochen.

Reflexzonenmassagen

Hierbei handelt es sich um die Massagen von Hautpartien, die durch Blut- oder Nervenbahnen mit inneren Organen verbunden sind (so genannte headsche Zonen). Diese Körperbezugszonen werden stimuliert und rufen eine heilsame Reaktion in den bezogenen Organen und Organpartien hervor. Am stärksten verbreitet ist die Fußreflexzonenmassage.

Regulationsmedizin

Unter diesen Begriff fallen eigentlich alle Naturheilverfahren, denn die Naturheilkunde richtet sich allgemein auf die Regulierung der körperlichen Vorgänge in dem Bestreben, die natürlichen Heilkräfte des Organismus voll zu entwickeln. So steht „Regulationsmedizin“ hier primär für die Erstellung eines Therapiekonzeptes; sie ist also in erster Linie die naturheilkundliche Diagnostik, an die sich dann entsprechende gängige Naturheiltherapien (zur Entstörung, zur Entgiftung, zur Stimulation) anschließen.

Roedersches Verfahren

Das Roedern – benannt nach dem Arzt Heinrich Roeder – ist eine Art Lymphdrainage der Mandeln. Mit einer Glasglocke werden die Gaumenmandeln abgesaugt und anschließend massiert. Auch die Rachenmandeln werden ausmassiert. Dadurch werden die Ausscheidungsvorgänge dieser Organe gesteigert.

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach von Ardenne

Der mittels Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie (SMT) zugeführte Sauerstoff soll den Körper monatelang befähigen, die Sauerstoffaufnahme durch die Lunge zu erhöhen und diesen Sauerstoff im Organismus besser zu nutzen. Die SMT ist eine Kombinationsbehandlung in drei Schritten: Zuerst erhalten die Patienten einen Medikamenten-„Cocktail“ aus den Vitaminen B1 und C sowie Magnesium, der die Sauerstoffaufnahme im Gewebe fördert. Dann wird in bequemer Sitzhaltung ein Sauerstoff-Luft-Gemisch über eine Atemmaske inhaliert. Dabei strömen pro Minute etwa vier Liter Sauerstoff in den Körper. Schließlich erfolgt eine dosierte körperliche Bewegung, die den Fähigkeiten des Patienten angepasst ist, und die zu einer besseren Kreislaufaktivierung und Gewebedurchblutung beiträgt.

Sauerstofftherapien

Sauerstofftherapie ist die Behandlung von Krankheiten mit Sauerstoffgaben. Hierbei liegt die Vorstellung zu Grunde, dass jede Zelle und damit jedes Organ einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr bedarf, um optimal arbeiten zu können. Zum Einsatz kommen Sauerstoff (O2) und seine energiereichere Form, das Ozon (O3). Zu den Sauerstofftherapien gehören neben der Atembehandlung, dem Atem-Biofeedback, der Anwendung von Sauerstoffzelt und Sauerstoff-Inhalationen noch die Hämatogene Oxydationstherapie, die Oxyvenierungstherapie, die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie sowie die Ozontherapien.

Schröpfen

Das Schröpfen gehört zu den ausleitenden Verfahren. Darüber hinaus ist es eine Reflextherapie (bestimmte Areale der Haut können Organe bzw. Organsysteme reflektorisch beeinflussen). Glocken aus Glas werden auf bestimmte Hautbezirke (Schröpfreflexzonen) des Rückens gesetzt; erzeugt man in ihnen einen Unterdruck (Abpumpen oder Erwärmen der Luft), wölbt sich die Haut in das Glas hinein und wird dadurch stark durchblutet. Das Blut wird also in die Haut gesogen (trockenes Schröpfen) oder fließt, nach vorherigem Einritzen der Haut, nach außen ab (blutiges Schröpfen).

Segmentdiagnostik/Maximaldiagnostik u. Ä.

Diese Diagnostikverfahren machen sich zunutze, dass innere Organe durch Blut- oder Nervenbahnen mit bestimmten Segmenten der Haut (headsche Zonen) verbunden sind. Die Segment- oder Reflexzonen können also Aufschluss über den Zustand innerer Organe geben. Das Abtasten der Segmente gibt somit diagnostische Hinweise.

Segment-Elektrogramm

(Syn.: Segment-Elektrographie)
Diese Form der Segmentdiagnostik überträgt mittels computergestützter Technik über Elektroden auf die verschiedenen Hautsegmente Ströme unterschiedlicher Stärke. Aus den ermittelten Reaktionen werden Rückschlüsse auf den Gesamtzustand des Patienten gezogen.

Shiatsu

Shiatsu ist eine in Japan entwickelte Massagetherapie. Auf bestimmte Körperzonen, aber auch Hautbereiche, Muskeln und Gelenke, wird mit Hilfe der Daumen und Handflächen Druck ausgeübt. Durch diese Behandlung wird ein Ausgleich und eine Harmonisierung innerhalb des Organismus angestrebt.

Spagyrik

Die Spagyrik ist eine besondere Form der Arzneimittelzubereitung. Pflanzen werden zerkleinert, mit Wasser und Hefe versetzt und vergoren. Danach wird das Material einer Wasserdampfdestillation unterworfen und das Destillat in Alkohol aufgefangen. Der Rückstand der Destillation wird nun so lange erhitzt, bis er zu Asche geworden ist. Diese Asche wiederum wird mit dem Destillat vereint und dann filtriert. Das Filtrat ist die fertige spagyrische Essenz, die einer homöopathischen Verdünnung entspricht.

Störfeld-Therapie

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren der Neuraltherapie. Die Störfeldhypothese besagt, dass krankhafte Prozesse in einem Organ, Entzündungen, Verletzungen oder Narben störende Impulse an andere Organe senden. Danach können chronische Erkrankungen in einem Körperteil ihre Ursache in ganz anderen Bereichen haben. Diese Störfelder (auch „Herde“ genannt) können erkrankte, wurzeltote, vereiterte oder implantierte Zähne, chronisch entzündete Mandeln, verheilte Knochenbrüche und alte Operations- oder sonstige Narben sein, die selbst meistens gar keine Beschwerden machen. Sie wirken aber als „Störsender“ und geben über das Nervensystem an schwache oder geschwächte Organe ständige Störimpulse ab, die dort zu Regulationsstörungen führen. Durch gezielte neuraltherapeutische Maßnahmen werden diese Störimpulse ausgeschaltet. Die Störfeld-Therapie ist – wie die gesamte Neuraltherapie – also ein Regulationsverfahren, d. h. es werden Blockierungen eines Regelkreises ausgeschaltet, so dass die Eigenregulierung wieder in Gang kommt.

Tai-Qi

Das Tai-Qi ist eine Gymnastik im Rahmen der traditionellen chinesischen Medizin. Wesentlich bei ihr ist die harmonische Verbindung zwischen Shen (geistige Konzentration und innere Ruhe) und Qi (das Leiten des Atems im Körper und über die Meridiane).

Thermographie

(Syn.: Thermoregulationsdiagnostik)
Dieses Untersuchungsverfahren macht die Wärmestrahlung des Körpers sichtbar und registriert sie. An speziellen Punkten und Zonen der Haut wird die Temperatur gemessen. Durch Temperaturveränderungen in bestimmten Hautarealen werden Rückschlüsse auf den Funktionszustand der mit diesen Hautarealen verbundenen Organe gezogen.

Thermotherapie

Die Thermotherapie – also die Behandlung mit Wärme und Kälte – macht sich die Reaktionen des menschlichen Körpers auf Temperaturreize für therapeutische Zwecke zu Nutze.

Thymustherapie

Die Thymustherapie ist eine Form der Organotherapie, bei der Präparate verabreicht werden, die aus der Thymusdrüse junger Kälber gewonnen wurden. Thymusextrakt wird sehr oft unterstützend bei Krebsbehandlungen eingesetzt.

Traditionelle chinesische Medizin

Der Schwerpunkt der traditionellen chinesischen Medizin liegt in der Akupunktur; daneben gibt es Therapieverfahren wie Qi-Gong, Tai-Qi, Moxatherapie und Moxibustionen, traditionell verordnete und zubereitete Medikamente sowie Wärmebehandlungen, Massagen und diätetische Maßnahmen.

Ultraschalltherapie

Die Ultraschalltherapie wird der Elektrotherapie zugerechnet. Die vom Körpergewebe aufgenommenen Schallwellen werden in Wärme umgewandelt.

Zelltherapie

Bei der Zelltherapie werden aus Lamm- und Ziegenfeten oder Kälbern gewonnene Zell- und Gewebesuspensionen (Suspension = Aufschwemmung) therapeutisch eingesetzt. Zur Anwendung kommen Frischzellen, schockgefrorene sog. Eiszellen und Trockenzellen.

(Quelle: Barmenia Krankenversicherung a. G., Wuppertal)

Hypnose

Die Hypnose wird in der Schmerztherapie, aber auch sehr häufig im Zusammenhang mit psychotherapeutischen Verfahren eingesetzt. Mit der Hypnose soll ein Sonderzustand des Bewusstseins erreicht werden, der die Aufmerksamkeit des Patienten, vorausgesetzt er ist kooperativ, auf einen bestimmten Punkt fokussiert. Dadurch wird das Bewusstsein eingeengt und alle dem Kontrollsystem unterliegenden Funktionen, wie Verstand, Logik usw. werden zurückgenommen. Dagegen treten emotionale Prozesse in den Vordergrund. Durch die Einengung des Bewusstseins sollen Zusammenhänge neu erfasst werden können.

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N


Naturheilverfahren

Naturheilverfahren unterteilen sich in Diagnose- und Behandlungsmethoden, die auf der Naturheilkunde beruhen. Naturheilverfahren stützen sich auf die ganzheitliche Behandlung des Menschen als Organismus, um auf natürliche Weise zu heilen.

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O


Ohrkerzenbehandlung

Bei der Ohrkerzenbehandlung werden Heilkräuter zwischen zwei Papierfolien eingelegt. Diese rollt man dann zu einer Hohlrolle zusammen. Die „Kerze” wird in das Ohr des liegenden Patienten gesteckt und am oberen Ende angezündet. Durch den Hohlraum der Ohrkerze entsteht ein Sog, der die Wärme sowie die Heildüfte der ätherischen Öle von den eingewickelten Pflanzen nach innen zieht.

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R


Risikozuschlag

Ist das "Gesundheitsrisiko" durch Vorerkrankungen erhöht, so kann in der privaten Krankenversicherung (PKV) die Annahme des Antrages von einer besonderen Bedingung (Erschwerung) abhängig gemacht werden. Dies kann ein versicherungsmedizinischer Zuschlag (Risikozuschlag) oder ein Leistungsausschluss sein. Welche Art der Erschwerung gewählt wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab wie zum Beispiel dem Tarif, Alter der versicherten Person, Dauer und Schwere der Erkrankung bzw. Unfallfolgen.

Ein Zuschlag wird üblicherweise über die gesamte Laufzeit des Vertrags erhoben. Bei vorübergehenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen kann ein zeitlich befristeter Zuschlag vereinbart werden, der entweder nach der vereinbarten Zeit ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder zurückgenommen wird oder nach einer positiv verlaufenen Gesundheitsprüfung.

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S


Schröpfen

Das Schröpfen ist eine Reflextherapie, die schmerzlindernd und durchblutungsfördernd wirkt; sie aktiviert das Immunsystem und löst Verhärtungen im Haut- und Unterhautgewebe. Der Behandler stülpt gläserne Saugglocken, die sog. „Schröpfköpfe“, entlang der Reflexzonen bzw. auf speziellen Akupunkturpunkten auf den Rücken des Patienten; durch eine Absaugvorrichtung entsteht ein Vakuum. Durch den Sog auf die Haut weiten sich die Blutgefäße, so dass der Blutfluss verstärkt wird. Beim „blutigen“ Schröpfen wird die Haut vor dem Aufsetzen der Schröpfköpfe ein wenig aufgeritzt.

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W


Wartezeit

In der privaten Krankenversicherung (PKV) ist die Wartezeit ein vertraglich vereinbarter oder gesetzlich vorgeschriebener Zeitraum zwischen dem technischen (Beginn des prämienbelasteten Zeitraums) und dem materiellen (Beginn der Gefahrtragung durch den Versicherer) Versicherungsbeginn.

Die allgemeine Wartezeit in der PKV beträgt drei Monate. Sie entfällt bei Unfällen und (bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen) bei der Nachversicherung von Ehegatten. Besondere Wartezeiten von acht Monaten gelten für Entbindungen, Psychotherapie, Zahnbehandlungen und Zahnersatz sowie Kieferorthopädie.

Bei der Nachversicherung von Neugeborenen oder der Adoption von Minderjährigen entfallen die Wartezeiten. Die Wartezeiten beginnen mit dem technischen Versicherungsbeginn. Sie können bei Vorlage eines ärztlichen Attests auf Antrag erlassen werden.

Widerrufsrecht

Der Antragsteller hat nach § 8, 4 VVG (Versicherungsvertragsgesetz) das Recht, innerhalb von 14 Tagen seinen Antrag zu widerrufen. Zur Fristwahrung genügt das rechtzeitige Absenden des Widerrufs. Diese Willenserklärung ist einseitig empfangsbedürftig. Die Frist beginnt, wenn der Versicherer den Versicherungsnehmer (VN) über sein Widerrufsrecht belehrt hat und der VN die Belehrung durch eine Unterschrift bestätigt hat. Findet diese Belehrung nicht statt, erlischt das Widerrufsrecht einen Monat nach Zahlung der ersten Prämie.

Das Widerrufsrecht gilt nicht:

  • für Lebensversicherungen, hier gilt das Rücktrittsrecht
  • für Versicherungsverträge mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr
  • wenn der Versicherer auf Wunsch des Versicherungsnehmers sofortigen Versicherungsschutz gewährt
  • wenn die Versicherung für die gewerbliche oder selbstständige berufliche Tätigkeit des VN bestimmt ist
  • bei auf arbeitsvertraglichen Regelungen beruhenden Pensionskassen
  • bei Abschluss eines Vertrags nach § 5a VVG, hier hat der VN ein

Widerspruchsrecht

Hat der Versicherer (VR) dem Versicherungsnehmer (VN) bei Antragstellung die Versicherungsbedingungen (AVB) nicht übergeben oder die vorgeschriebene Verbraucherinformation unterlassen, gilt der Vertrag gemäß § 5a VVG (Versicherungsvertragsgesetz) auf der Grundlage der Police, der Versicherungsbedingungen und der Verbraucherinformation erst als abgeschlossen, wenn der VN nicht binnen 14 Tagen nach Überlassung der Unterlagen widerspricht. Bei Lebensversicherungsverträgen beträgt die Widerspruchsfrist 30 Tage. Kein Widerspruchsrecht besteht bei vorläufiger Deckungszusage. Das Widerspruchsrecht erlischt ein Jahr nach Zahlung der ersten Prämie.

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