Lächelndes Kind mit Zahnlücke

Zuzahlungen in der GKV

Für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gehören Selbst- und Zuzahlungen für einzelne Gesundheitsleistungen inzwischen zum Alltag. Verlässliche Statistiken darüber, wofür und in welcher Höhe GKV-Versicherte selbst zahlen, gibt es jedoch nicht. In der diesjährigen Continentale-Studie 2017 wurden diese Aspekte erfragt.

Ein Ergebnis: 90 Prozent haben in den vergangenen zwölf Monaten Leistungen für ihre Gesundheit aus eigener Tasche bezahlt – am häufigsten in der Apotheke (75 Prozent) und beim Zahnarzt (59 Prozent).

So kommen pro Person 448 Euro im Jahr zusammen, die sie zusätzlich zum regulären GKV-Beitrag für die eigene Gesundheit zahlen muss. Das sind 104 Euro mehr als vor fünf Jahren, als diese Frage in der Continentale-Studie 2012 zum ersten Mal gestellt wurde. In diesem Zeitraum sind die Selbst- und Zuzahlungen also um 30 Prozent gestiegen und bedeuten deutliche finanzielle Mehrbelastungen. Am meisten zahlen Befragte ab 60 Jahren mit durchschnittlich 577 Euro. In allen Beträgen sind Ausgaben für kieferorthopädische Behandlungen sowie für Brillen und Sehhilfen nicht berücksichtigt.

Im Detail: Drei Viertel der GKV-Versicherten geben an, dass sie dort Leistungen teilweise oder komplett selbst bezahlt haben. 59 Prozent haben beim Zahnarzt, 45 Prozent für Brillen und Sehhilfen und ein Drittel für Physiotherapie, Massagen oder ähnliche Behandlungen die Kosten (teils) selbst getragen. Zuzahlungen etwa für Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen leisteten zudem 30 Prozent beim Haus- oder Facharzt, 23 Prozent im Krankenhaus, 15 Prozent für Kieferorthopädie und 12 Prozent für Heilpraktiker oder Naturheilkunde.

Quelle: Studie Continentale 2017